PFLANZENORBIT

Wurzelfäule: Das kannst du tun!
Wurzelfäule erkennen und verhindern
Deine Pflanze wird welk, obwohl du sie genug gegossen hast? Dann war es vielleicht zu viel des Guten und deine Pflanze leidet an Wurzelfäule!

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Deine Pflanze wird welk, obwohl du sie genug gegossen hast? Dann war es vielleicht zu viel des Guten und deine Pflanze leidet an Wurzelfäule!

Trotzdem ist Wurzelfäule noch lange kein Weltuntergang, solange man sie schnell genug erkennt und richtig handelt.

 

 

Was ist Wurzelfäule?

Erstmal vorab: Jeder der Pflanzen hat, hat auch früher oder später mal mit Wurzelfäule zu tun. Das gehört zum Leben mit Pflanzen dazu, genau wie mal den ein oder anderen Schädling zu finden. Tatsächlich gibt es Wurzelfäule sogar nicht nur bei unseren Zimmerpflanzen, sondern kann auch im Garten oder gar in der freien Natur vorkommen.

Wurzelfäule wird im Normalfall durch zu viel Wasser ausgelöst. Dieses fungiert hier als ideale Basis für Bakterien und sorgt zudem noch für einen schlechten O2 Austausch im Boden. Diese Bakterien zerstören die Wurzeln und sorgen so dafür, dass die Pflanze weder Wasser noch Nährstoffe aufnehmen kann. Darum sind die Symptome zum Vertrocknen einer Pflanze auch so ähnlich!

Tatsächlich ist die Wurzelfäule sogar der häufigste Grund für den Tod von Zimmerpflanzen. Darum sollte man diese immer auf dem Schirm haben und hinterfragen, ob wir vielleicht doch zu großzügig beim Gießen war.

 

 

Woran erkenne ich Wurzelfäule?

Wie schon erwähnt sind die Symptome sehr ähnlich zum Vertrocknen von Pflanzen: Es kommen vermehrt gelbe Blätter vor, die Pflanze wird ganz oder in Teilen welk, oder „vertrocknet“ sogar augenscheinlich.

Um zu verhindern eine solche Pflanze weiter zu stark zu gießen, sollte man vorher die Erde kontrollieren und gucken, ob sie wirklich trocken ist oder eben nicht. Dabei sollte man darauf achten, dass man nicht nur die oberste Schicht anguckt, sondern zum Beispiel den Finger auch mal tiefer in die Erde steckt. Wer bei der Einschätzung häufiger Probleme hat, dem kann außerdem ein Gießanzeiger* helfen.

Hat man schon den Verdacht, dass es Wurzelfäule sein könnte, kann man außerdem vorsichtig an der Pflanze wackeln. Da bei der Wurzelfäule Wurzeln absterben, haben sie nämlich wesentlich weniger Halt in der Erde.

Ein ganz massiver Hinweis auf Wurzelfäule ist außerdem das matschig werden von Pflanzen. Das passiert beim Vertrocknen nämlich nicht und ist ein klares Zeichen, dass hier zu viel Wasser im Spiel ist.

Hat man genug Indizien gesammelt, lohnt es sich auf jeden Fall, die Pflanze aus der Erde zu holen und die Wurzeln zu kontrollieren.

Hier bekommt man die Wurzelfäule dann wirklich mit fast allen Sinnen zu spüren. Nicht nur, dass die Wurzeln meist nicht beige bzw. hellbraun und fest, sondern dunkelbraun und matschig sind, sie lösen sich in beim Anfassen auf und riechen nicht gerade rosig. Alles ganz klare Zeichen für Fäulnis. Gleiches gilt auch meistens für die Erde in dieser Schicht.

 

 

Wie rette ich meine Pflanze?

Nach dem feststellen von Wurzelfäule sollte man zunächst anfangen faule Wurzeln wegzuschneiden und die Erde so weit es geht zu entfernen. Dabei sollte man zwar sehr gründlich sein, aber nicht zu rabiat, um die Pflanze nicht weiter zu schädigen.

In manchen Fällen hat die Pflanze nach der Prozedur nicht mehr genug Wurzelwerk, um sich zu versorgen. In diesem Fall sollte man sich eine Strategie zum Nachwurzeln überlegen. Hat man beispielsweise genug Erde entfernen können, kann man dies wie bei Ablegern in Wasser tun. Sind noch Erdreste dran, sollte man eher auch in Erde bewurzeln und dabei die Pflanze eher wie einen frisch eingepflanzten Steckling behandeln.

Manche Pflanzenfreunde setzen außerdem auf Wasserstoffperoxid bei der Bekämpfung von Wurzelfäule. Dies wirkt antibakteriell und kann beispielsweise in das Ablegerwasser gegeben werden.

Hat die Pflanze noch genug Wurzeln, um direkt wieder eingepflanzt zu werden, sollte man diese trotzdem vorher etwas trocknen lassen. Dabei kann es hilfreich sein, den Ballen in Zeitungspapier einzuwickeln, da dieses sehr viel Feuchtigkeit aufsaugt. Danach sollte man die Pflanze in ein eher luftiges Substrat setzten und für eine gute Drainage sorgen. Ein Muss sind dabei Töpfe mit Löchern am Boden, aus denen das Wasser abfließen kann. Bitte nicht vergessen, die Pflanze trotz vorherigem Wasserschaden anzugießen. Das ist einfach super wichtig, damit sich die Erde vernünftig in die Hohlräume setzt und die Pflanze an alle wichtigen Nährstoffe kommt.

 

 

Wie kann ich Wurzelfäule vorbeugen?

Wurzelfäule entsteht durch zu viel gestautes Wasser im Erdballen. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass es keine vernünftige Drainage gibt. Generell sollten Pflanzen eher nicht in geschlossene Töpfe bzw. Übertöpfe gepflanzt werden. In diesen hat das Wasser keine Möglichkeit mehr abzufließen. Viel besser ist es, solche Töpfe mit Innentopf zu verwenden oder gleich auf Ton oder Plastiktöpfe mit einem Loch im Boden und einem Unterteller zu setzen.

Ein weiterer Grund kann ein zu saugfähiges, dichtes Substrat sein. Darum sollten wir bei der Wahl des Substrates immer darauf achten, dass es zu den Wünschen der jeweiligen Pflanze passt. Bei den allermeisten Zimmerpflanzen bedeutet das: Möglichst locker! Dieser Effekt kann auch dadurch erreicht werden, dass wir zum Beispiel die Erde mit Perliten, Tongranulat oder Rinden mischen. Diese halten nämlich kein Wasser und sorgen dafür, dass es schneller abfließen kann,

Das allerwichtigste jedoch ist, dass wir unser Gießverhalten gut hinterfragen! Es ergibt keinen Sinn einfach drauflos zu wässern, nur weil gerade Gießtag ist. Stattdessen sollte man bei jeder Pflanze schauen, ob sie denn auch wirklich Wasser benötigt und danach zu gießen. Im Endeffekt schadet es der Pflanze nämlich viel weniger, wenn sie mal zu trocken steht, als wenn man sie überwässert.

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